QUELLE: https://www.tutonaut.de/anleitung-time-machine-mit-fritzbox-nutzen/
Es muss nicht immer die teure NAS sein: Wer eine FritzBox von AVM besitzt, kann auch den Router mit ein wenig Bastelei als Time Machine-Laufwerk verwenden. Der Vorteil: Ihr braucht keine zusätzliche Hardware, von einer USB-Festplatte abgesehen. Die Lösung lässt sich mit wenigen Handgriffen einrichten.
1a. Externe Festplatte für Time Machine vorbereiten
Um zu beginnen, benötigen Sie eine externe USB-Festplatte, die mindestens die gleiche Kapazität wie Ihr Mac hat. Wenn Ihr Mac über einen kleineren Datenspeicher verfügt, können Sie gegebenenfalls auch eine SSD verwenden, jedoch sind herkömmliche Festplatten in der Regel kostengünstiger. Danach müssen Sie die Festplatte für den Einsatz mit Time Machine vorbereiten.
- Schließt die Festplatte an Eurem Mac an.
- Öffnet das Festplatten-Dienstprogramm aus dem Dienstprogramme-Ordner.
- Wählt die Festplatte aus und klickt auf „Löschen“. Achtung: MacOS zeigt nicht mehr standardmäßig die Disk, sondern nur noch das Volume an, was zu Problemen führen kann. Hier lest Ihr, wie Ihr diese lösen könnt.
- Vergebt einen Namen für das Volume, wählt „Format: MS-DOS“ und „Schema: Master Boot Record“. Mit anderen Einstellungen kann die Fritze leider nichts anfangen. Klickt danach auf „Löschen“.
- Klickt zur Bestätigung auf „Fertig“. Beendet danach das Festplatten-Dienstprogramm, aber lasst die Festplatte am Mac.
1b. Disk-Image für Time Machine auf der Festplatte erstellen
Nun müsst Ihr auf der Festplatte ein Disk-Image erstellen, das für Time Machine-Backups geeignet ist. In diesem sogenannten mitwachsenden Sparse-Bundle werden später die Time-Machine-Backups gespeichert. Dadurch wird das Backup-Programm unabhängig vom Dateisystem auf dem Basis-Laufwerk des Time Machine-Volumes. Diese Technik kommt auch bei NAS-Geräten zum Einsatz.
- Öffnet erneut das Festplatten-Dienstprogramm.
- Klickt in der Menüzeile auf „Ablage -> Neues Image -> Leeres Image“.
- Wählt hier folgende Einstellungen aus: „Format: MacOS Extended (journaled)“, „Partitionen: Einfache Partition – Apple-Partitionstabelle“, „Image-Format: Mitwachsendes Bundle-Image“. Der Rest ist Nebensache.
- Als Namen und Dateinamen solltet Ihr etwas eindeutiges setzen, als Speicherort die eben formatierte Festplatte.
- Die Größe springt durch „Mitwachsendes Bundle-Image“ auf 100 MB – ändert diese Einstellung auf einen realistischen Wert, etwa „1 TB“ oder ähnlich, eben was die Festplatte so hergibt. Klickt danach auf „Sichern“.
- Das Sparse-Bundle ist jetzt erstellt. Ihr könnt auf „Fertig“ klicken und das Festplatten-Dienstprogramm beenden.
2. FritzNAS auf der FritzBox einrichten
Ihr könnt die Festplatte jetzt vom Mac trennen und an den USB-Anschluss Eurer FritzBox (idealerweise den USB 3.0-Anschluss!) anschließen. Nun müsst Ihr noch einige kleine Einstellungen an der FritzBox durchführen. Öffnet dazu zunächst die FritzBox-Adminoberfläche im Browser unter https://fritz.box. Anschließend könnt Ihr unter Heimnetz -> FritzNAS gucken, ob der Haken bei „Speicher (NAS) aktiv“ gesetzt ist und die Festplatte erkannt wurde. Hakt die Festplatte an, wenn das noch nicht passiert voreingestellt ist. Die Festplatte wird jetzt vom FritzNAS-System im Netzwerk bereitgestellt. Das war es auch schon an Vorbereitungen – jetzt geht es an die eigentliche Time-Machine-Einbindung.
3. Time Machine mit FritzBox einrichten
Entfernt zur Sicherheit zunächst alle vorhandenen Time-Machine-Laufwerke aus Time-Machine. Öffnet danach ein Finder-Fenster und drückt (cmd)+(K), um Euch mit einem Server zu verbinden. Gebt als Server smb://fritz-nas
ein. Klickt danach auf „Verbinden“. Jetzt sollte der Finder Eure NAS-Inhalte anzeigen.
Wählt nun in der Dateiübersicht die Festplatte und dort das Sparse-Bundle. Klickt es doppelt an. Dadurch wird es im Finder gemountet.
Öffnet jetzt ein Terminal-Fenster aus /Programme/Dienstprogramme/ und gebt dort folgenden Befehl ein: sudo tmutil setdestination /Volumes/(VOLUMENAME)
. Dabei müsst Ihr „(VOLUMENAME)“ durch den Namen des Sparse-Bundle-Volumes austauschen, in unserem Fall „TMSPARSE“. Der Befehl lautet bei uns also: sudo tmutil setdestination /Volumes/TMSPARSE
. Bestätigt das mit Eurem Mac-Administrator-Passwort.
Die Festplatte an der FritzBox wird jetzt als Time-Machine-Volume angegeben. Dabei werden alle anderen Backup-Volumes rausgeschmissen – Ihr könnt sie später wieder hinzufügen. Time-Machine sollte jetzt das erste Backup auf der FritzBox anlegen.
Achtung, Bastellösung!
Leider ist diese Lösung eine regelrechte Bastellösung. Das bedeutet, dass wir weder garantieren können, dass die Backups nachher funktionieren, noch dass sie tatsächlich regelmäßig erfolgen! Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte ohnehin keine reine Netzwerklösung als ausschließliche Backup-Lösung für Time-Machine verwenden. Zwar beherrschen einige NAS-Systeme wie die Geräte von Synology und Western Digital Time Machine. Besser ist es jedoch, immer auch eine USB-Festplatte mitlaufen zu lassen. Das ist kein Problem, denn Time Machine erlaubt das Einbinden mehrerer Laufwerk